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BERICHTE VON UNSEREN FREIWILLIGEN!

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Jetzt, wo sie zurück in der Schweiz sind, haben unsere Volontäre viel zu erzählen! Die nachfolgenden Berichte geben euch einen Eindruck von ihrer Arbeit in Kenia.

Masai Mara: Highschool-Safari

Am Samstag, 30. Juni, haben wir uns lange vor Sonnenaufgang mit über 60 aufgeregten Teenagern im Waisenhaus Tumaini versammelt. Zwei grosse Busse waren nötig, um die Schüler und Lehrer der Tumaini-Highschool und uns fünf Volontäre für die einmalige Reise in den berühmten Nationalpark Masai Mara unterzubringen. Mit kenianischer Verspätung, aufgrund zahlreicher Buspannen und unvorstellbar schlechten Strassenverhältnissen, trafen wir erst um vier Uhr nachmittags beim Nationalpark ein (geplante Zeit: acht Uhr morgens). Kurzfristig musste umdisponiert werden, da sich um diese Uhrzeit ein Eintritt nicht mehr gelohnt hätte, geschweige denn die Rückfahrt möglich gewesen wäre. Wir fanden Unterkunft in einem Safari-Camp und genossen die letzten Stunden dieses Tages im dort angelegten Swimmingpool. Die Übernachtung in den gut ausgerüsteten Zelten diente uns allen als Erholung, sodass wir am Sonntagmorgen frisch gestärkt unsere lang ersehnte Safari antreten konnten. Wir wurden nicht enttäuscht: Elefanten, Zebras, Gazellen, Giraffen, Sträusse, diverse andere Vögel, Gnus, Affen und sogar Löwen, Nilpferde, Wasserbüffel und ein Krokodil konnten wir aus nächster Nähe bewundern. Zufrieden und voller eindrücklicher Erinnerungen konnten wir etwa eine Stunde nach Mittag die Rückreise antreten. Da der pannenanfällige Bus am Abend zuvor repariert wurde, schafften wir es mit nur drei Stopps bis nach Hause. Um zehn Uhr abends erreichten wir Tumaini, müde, aber glücklich! Vielen Dank allen Sponsoren, die diesen jungen Menschen ein kurzes Abenteuer, als Abwechslung zu ihrem anstrengenden und wenig spektakulären Alltag ermöglicht haben!

-Adina Siegwart

Mathare: Slumarbeit

[caption id="attachment_1132" align="alignleft" width="260"] Die Hütten von Mathare[/caption]

Am Samstag, 7. Juli, besuchten wir mit Pastor Hesekiel, dem Leiter der GOA-Kirche Mathare, einige Gemeindemitglieder, die in Mathare, dem zweitgrössten Slum Nairobis, leben. Für verschiedene am Existenzminimum lebende Witwen kauften wir weissen Mais (genannt Ugali), Reis und Zucker, um dies bei den Hausbesuchen als Geschenk mitzubringen. Wir konnten mit diesen Lebensmitteln, durch Bibelverse und Gebet sieben Witwen und ihre Kinder ermutigen.

[caption id="attachment_1134" align="alignright" width="260"] Eine "Bierbrauerei"[/caption]

Wir waren sehr betroffen von der grossen Armut und den menschenunwürdigen Zuständen, die wir dort antrafen: Auf tausend Leute kommt gerade mal ein Klo, die Kinder spielen im Abfall und atmen den ganzen Tag lang den giftigen Rauch der „Bierbrauereien“ ein. Unter diesen Bedingungen erstaunt es kaum, dass die Lebenserwartung der Slumbewohner sehr tief ist. Uns wurde klar, dass unser Einsatz nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist; doch die Freude und Dankbarkeit dieser Frauen hat uns trotzdem motiviert, nochmals all unsere Energie in den Nachmittag zu investieren.

[caption id="attachment_1135" align="aligncenter" width="300"] Besuch bei einer Witwe[/caption]

Mittags trafen wir uns in der GOA-Kirche Mathare, um mit den Jugendlichen der Kirche zu einem Ausflug in einen öffentlichen Park am Stadtrand von Nairobi aufzubrechen. Jeder von ihnen durfte zwei Freunde aus dem Slum dazu einladen. So durchquerten rund 30 junge Männer und wir zu Fuss und mit öffentlichen Bussen die halbe Stadt, bis wir schliesslich in einer stillen, grünen Oase ankamen. Nach einem kurzen Mittagessen gestalteten wir die Zeit mit diversen Ballspielen und als Abschluss richtete Pastor Hesekiel ein paar Worte an die Jugendlichen. Der Event war ein voller Erfolg und alle waren sich einig, dass so etwas öfters organisiert werden sollte. Für viele der Teenager war dies das erste Mal, dass sie aus dem Slum herausgekommen sind und andere Teile der Stadt gesehen haben. In der abschliessenden Gesprächsrunde durfte jeder berichten, was ihm von diesem Nachmittag im Gedächtnis bleiben wird. Ein Jugendlicher: „Letzte Woche starb meine Grossmutter. Heute war der erste Tag, an dem ich meine Gedanken etwas ablenken konnte. Ich konnte mich sehr gut erholen und neue Kraft schöpfen.“ Ein anderer: „Ich weiss nicht wie lange es her ist, dass ich Bäume gesehen habe. Wir sollten in Mathare auch Pflanzen setzen.“ Ein dritter: „Es ist so schön sauber hier und sehr entspannend, dass man sich einfach auf den Boden setzen kann, wo man will. Lasst uns, wenn wir zurückgehen, Mathare sauber erhalten.“ Als wir am Sonntag den Gottesdienst in Mathare besuchten, freuten wir uns sehr, zwei Jugendliche wiederzusehen, welche sich am Vortag für Jesus entschieden hatten. Praise the Lord!

-Joas Liebi