BESUCH IN MATHARE
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Liebe Freunde
Der Blick vom Dach eines Hauses am Rande des Mathare Valley, von wo aus man den Slum überblicken kann, ist jedes Mal aufs neue eindrücklich. Ein Meer aus grauen oder rostbraunen Wellblechen liegt einem zu Füssen. Doch das Leben im Slum scheint sich auf den ersten Blick nicht gross vom Leben an anderen Orten in Nairobi zu unterscheiden. Die Leute sind mit allerlei Dingen beschäftigt: Kleider waschen, Früchte und Gemüse verkaufen, Tee kochen und an mancherlei Orten plätschert typische afrikanische Musik vor sich hin. Doch ein paar Dinge lassen unschwer erkennen, dass hier nur die unterste Schicht der Gesellschaft zuhause ist: Die Abfallberge, der schlechte Geruch, die Behausungen oder das Fehlen von Wasser und Abwassersystem.
Der Leiter der GOA Projekte, Pastor Ezekiel, hat mir erklärt, dass er lange Zeit „Community Development (Entwicklungshilf)“ studieren wollte. Ein Blick auf seine Arbeit und die GOA Projekte im Slum zeigt, dass es ihm ein Herzensanliegen ist, die wirtschaftliche und soziale Lage seines Umfelds zu verbessern. Da gibt es etwa zwei Kindergärten, eine Tagesstätte für Babys, ein Nähkurs für Frauen oder medizinische Versorgung. Alles Dinge, welche im Slum keine Selbstverständlichkeit sind und deshalb mit Dankbarkeit und grossem Zulauf angenommen werden.
Bei meinem Besuch in Mathare durfte ich Lea, eine Volontärin aus der Schweiz begleiten und sie in ihrer medizinischen Arbeit im Slum unterstützen. Ich war beeindruckt von der Art und Weise, wie sie sich für die Bewohner des Slums einsetzt und mit einer Selbstverständlichkeit an den Müllhalden vorbeischlendert, dreckige Kinderpfoten schüttelt oder schreiende und häufig durchnässte Babys auf ihrem Arm in den Schlaf wiegt. Wie dankbar wir doch sein können für all unsere Volontäre, welche die Komfortzone in der Schweiz gegen einen bescheidenen Lebensstiel in den GOA Projekten eintauschen und so zum Segen für die Menschen hier in Kenia werden!
Herzliche Grüsse aus Kenia
Matthias
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