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DIE NEUSTEN GESICHTER IN TUMAINI

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Diese Woche durften wir das Waisenhaus Tumaini besuchen, welches fast 80 Kindern ein Zuhause bietet. Zudem befinden sich eine Primar- und eine Sekundarschule auf dem gleichen Gelände, wo die Kinder eine Grundbildung erhalten können.

Während der Schulzeit tummeln sich also über 150 Kinder auf dem Gelände – bereits eine beachtliche Schar, die aber noch immer weiter wächst. Das jüngste Beispiel dafür ereignete sich kurz nach unserer Ankunft. Da erhielt die Hausmutter von Tumaini, Cecilia, einen Anruf von einer Polizeistation in der Nähe und es wurde ihr mitgeteilt, dass die Polizei in Kürze zwei Knaben vorbeibringen würde, die ein neues Zuhause brauchten. Schon am nächsten Morgen wurden die beiden ins Waisenhaus begleitet und wir durften sie kennenlernen. Der Jüngere ist in der ersten, der Ältere in der dritten Klasse.

Ihre Geschichte ist mehr als tragisch: Die Mutter, welche die meiste Zeit betrunken war, verliess in ihrem Rausch das Haus und schloss es ab, während sich die Kinder darin befanden. Die beiden Jungs harrten über mehrere Tage ohne Essen im Haus aus, und erst als sie so laut schrien, dass es die Nachbarn vernahmen, konnte jemand die Tür aufbrechen und die Kinder befreien. Von der Mutter fehlt bis heute jede Spur. Die beiden Knaben wurden zur Polizei gebracht, welche befand, dass Tumaini ein geeigneter Ort für sie sei. Auch wenn Tumaini bereits viele Kinder beherbergt, so ist es schwer, in einem solchen Fall "Nein" zu sagen und die Kinder, die bereits so viel Ablehnung erfahren haben, zurückzuweisen. So haben die beiden Brüder in Tumaini ein neues Zuhause gefunden.

Wir hoffen, dass sie sich schnell einleben werden und mit ihrer Vergangenheit abschliessen können. Die beiden Knaben brauchen nun eine Schuluniform und weitere persönliche Utensilien sowie einen Paten oder eine Patin, welche sie auf ihrem Weg in die Zukunft begleiten kann. Danke für eure Unterstützung mit dem Betreff „Neue Kinder in Tumaini“.

Herzliche Grüsse aus Kenia und bis bald mit weiteren Infos von unserer Keniareise,

eure Rebekka