EIN WOCHENENDE MIT DEN KINDERN VON KIENI WEST

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Liebe Freunde in der Schweiz

DSC_2545 DSC_2547Am Freitag machte ich mich auf den Weg in unser neustes Waisenhaus Kieni West. Die Kinder rannten mir bis an die nächste Strasse entgegen und so kamen wir alle gemeinsam im Waisenhaus an. Bei meiner Ankunft erkannte ich vieles, was bei meinem letzten Besuch im Mai noch nicht da war:

Zwei grosse schwarze Wassertanks, Blumen und viel Gemüse im Garten. DSC_2468Noch mehr Hühner und Hasen als letztes Mal, wunderbare Freundschaften zwischen den Kindern und perfekte Zusammenarbeit der Mitarbeiter. Und die grösste Veränderung: Elektrizität! Stolz zeigten mir die Kinder alle Errungenschaften und als eines der Kinder zur Demonstration den Lichtschalter drückte, jubelten alle.

DSC_2541 DSC_2444Am Samstag erwartete uns dann ein beschäftigter Tag. Früh aufstehen, Kleider waschen, Frühstücken und dann gings los aufs Feld. Das Waisenhaus Kieni West konnte aufgrund von Unterstützung aus der Schweiz ein Stück Land pachten, wo bereits Weizen angepflanzt ist. Unsere Aufgabe am Samstag war nun, den leeren Teil des Ackers mit Mais zu bepflanzen. Da alle Kinder halfen, waren wir in weniger als zwei Stunden fertig und machten uns nun ums Haus an die Arbeit: Einige versuchten, die Bäume zu bewässern, die unglaublich gewachsen sind, seit einige unserer Volontäre sie vor der Eröffnung im letzten Jahr gepflanzt hatten. Andere halfen beim Kochen, und ich machte mich daran, alle Kinderkleider mit Löchern aufzutreiben um sie anschliessend zu flicken. DSC_2530Nach dem Mittagessen wurden die kleinen Kinder gebadet, bevor es dann ans Brief schreiben für die Paten ging. Jedes Kind gestaltete eine Karte für den Paten und ich konnte mich kaum noch retten vor den vielen Fragen, die die Kinder stellten, um mehr über ihre Paten in Erfahrung zu bringen. DSC_2614Am späteren Nachmittag war dann Spielen angesagt, während zwei junge Männer aus der Schweiz, Dominik und Michael, die das Waisenhaus mit mir besuchten, ein Hundehaus bauten. DSC_2795Der von ihnen mitgebrachte Fussball wurde auch mit viel Freude empfangen.

Nach der abendlichen Zusammenkunft, bei welcher gesungen und gebetet wurde, ging es ans Üben: Gedichte, Lieder, Bibelverse wurden zusammengetragen, denn am folgenden Tag war eine Reise nach Nairobi geplant, wo alle Kinder von Kieni West gemeinsam mit den Hauseltern die Hauptgemeinde von GOA besuchen wollten. Nach einigen Spielen und einem kurzen Film, den die Kinder über meinen Laptop schauen durften, machte ich es mir bei den Mädchen im Schlafsaal bequem, und natürlich wollten alle Mädchen noch kurz zu mir ins Bett schlüpfen. Obwohl früher Feierabend angesagt war, konnten die Kinder vor Vorfreude kaum schlafen!

Der heutige Tag begann um halb fünf. Alle Kinder waren aufgeregt und zogen ihre besten Kleider an. Als ein Kleinbus kam, um uns abzuholen, standen die Kinder bereits draussen und warteten. Die Fahrt war aufregend und etwas unbequem, waren wir doch viel zu viele Leute im Bus, ich hatte zwei Kinder auf den Knien und zu meinen Füssen lagen ein Schaf, zwei Hühner und zwei Hasen, welche sie als Erstlingsfrucht nach Nairobi brachten. DSC_2674Die erste Stunde sangen die Kinder alle Lieder die sie kannten, wir lachten und hatten Spass, dann schliefen die meisten ein und konnten es fast nicht glauben als wir nach dreistündiger Fahrt in Nairobi ankamen. Die Kinder leiteten den ganzen Gottesdienst, vom Singen über die Gebete hin zur Sonntagsschule, boten Präsentationen wie Gedichte und Lieder zum Besten und wurden nach dem Gottesdienst reichlich belohnt als ihnen zum Mittagessen ein Süssgetränk und je ein Brot überreicht wurden und sie von den Gemeindemitglieder ganz viel Kleider sowie finanzielle Unterstützung erhielten. Freudigen Herzens liess ich die Kinder nach dem Gottesdienst zurück nach Kieni West ziehen und versprach ihnen, über Neujahr wieder zu kommen um mit ihnen zu feiern. Wir sind unglaublich dankbar, dass wir als GOA die Möglichkeit haben, die Leben dieser Kinder zu verändern und ich vermisse die Kinder jetzt schon.

Der Besuch hat mich auch persönlich sehr herausgefordert. Die Freude, Dankbarkeit und Nähe der Kinder beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Bei jeder Mahlzeit bieten mir die Kinder an, einen Löffel aus ihrem Teller zu nehmen und strahlen, wenn sie mich beschenken dürfen. Abends wenn ich die Füsse der Kinder wasche, wollen sich alle revangieren und so sind oft zehn Kinder damit beschäftigt, meine Füsse wieder weiss zu kriegen. Für diese Momente lohnt sich die ganze Arbeit, die wir als GOA Schweiz leisten.

Danke für euren Beitrag und herzliche Grüsse von allen Kindern,

Rebekka