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EINDRÜCKE AUS DEM KIBERA-SLUM

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An meine GOA-Freunde in der Schweiz

Die letzten Tage waren für unser Schweizer Team voll von unterschiedlichsten Erlebnissen. Unter anderem verbrachten wir drei Tage in den Slums von Nairobi. Hier ein Tagesbericht von Sarah Steinacher, die bereits seit vier Wochen hier in Kenia ist:

Trip to Kibera Slum Am vergangenen Samstag machte sich ein grosses Schweizer Team, bestehend aus elf Leuten auf den Weg in den grössten Slum von Kenya: Kibera, in Nairobi. Die Eindrücke sind so vielfältig und zum Teil einfach unbeschreiblich, deshalb möchte ich hier nur ein paar wenige weitergeben. Dass es überall Abfall hat und stinkt, das wissen wahrscheinlich die meisten Europäer. Auch dass die Menschen hier unglaublich wenig Platz haben, ist ein altes Lied. Was mich wirklich beeindruckt hat, waren die Hausbesuche. Als unsere Mission wollten wir heute mehrere Menschen besuchen, welche der Pastor persönlich kennt und die gerade besonders Hilfe benötigen und brachten ihnen neben ein wenig Hoffnung und Abwechslung je ein Kilo Mehl, Mais und Zucker. Der erste Besuch ist mir ganz speziell im Gedächtnis hängen geblieben. Wir waren fast zu viele Leute, um überhaupt in dieses kleine Zimmerchen hineinzupassen. Im selben Raum waren Bett, Stuhl und etwas, das ihnen als Küche diente. Als alle im Inneren waren, dankte der Pastor dem Herrn für das Haus, das er ihnen geschenkt hatte. Mir standen beinahe die Tränen in den Augen, während ich mich selber fragte: „Welches Haus? Dieses bisschen Wellblech und Papier soll ein Haus sein?“ Und trotzdem bedeutet es für zwei Menschen ein Zuhause, ein Dach über dem Kopf und ein bisschen Sicherheit. Es berührte mich zutiefst, wie sie aus der Hoffnung auf das Ewige Leben eine unglaubliche Energie schöpfen und aus diesem Leben im Slum etwas machen können. Und dabei immer noch ein Lachen und ein gutes Wort für uns verwöhnte Schweizer haben.