FAMILIENREISE IN KENIA - TEIL 2
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Unglaublich, wie schnell zweieinhalb Wochen vorbei sein können. Erst gerade waren wir als Familie mitten in den Vorbereitungen für unsere Reise, haben Koffer gepackt, Mietauto organisiert und unsere Partner und Freunde in Kenia über unsere Pläne informiert. Nun ist unsere Keniazeit schon wieder Geschichte und ich schreibe diese Zeilen, während ich zuhause am Küchentisch sitze. Wir sind so dankbar für all die wertvollen Erlebnisse, liebevollen Begegnungen und für die Dankbarkeit, welche uns bei allen Projektbesuchen entgegengebracht wurde. Wie es scheint hat die Unterstützung durch GOA Schweiz in allen Kinderheimen und Schulen viel Positives bewirken dürfen, was für mich sehr ermutigend war.

Nun aber einmal der Reihe nach. Im letzten Blog haben wir bereits über die Ereignisse der ersten Reisehälfte berichtet. Gerade etwas in der Mitte unseres Aufenthaltes hatten wir dann eine kleine Auszeit als Familie geplant. So zogen wir uns für eineinhalb Tage in eine kleine Unterkunft am Naivashasee zurück, wo wir wieder einmal etwas ausspannen, nichts tun und die wunderschöne Natur geniessen konnten. Wobei nichts tun nicht ganz stimmt, denn da war ja noch der grosse Wäscheberg, der erledigt sein wollte=). Zum Glück halfen unsere Kinder tatkräftig mit!

Neben freilebenden Zebras und Giraffen begegneten uns hier auch Affen, Wasserbüffel, Gazellen und unzählige Vogelarten, was insbesondere für die Kinder ein grosses Highlight war.


Mit frischer Energie traten wir dann weitere Projektbesuche an. Zuerst hatten wir die Möglichkeit, ein Landwirtschaftsprojekt von GOA zu besuchen, welches von einem freundlichen jungen Mann namens Joseph geleitet wird. Er wuchs als Kind im Waisenhaus Tumaini auf und hat nun bereits seine eigene Familie. Dieses Zusammentreffen erinnerte mich stark an meine ersten Keniaerlebnisse vor gut 16 Jahren, wo ich Joseph zum ersten Mal traf. Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Und unglaublich, wie viele Kinder und Jugendliche in diesen Jahren dank der Arbeit von GOA heranwachsen und zu Hoffnungsträgern in ihren Familien und ihrer Nation werden durften. Einfach überwältigend.


Danach standen zwei weitere Waisenhäuser auf dem Programm, wo wir wiederum über die vielen neu aufgenommenen Kinder wie über die Fortschritte in Infrastruktur und Qualität der Grundversorgung staunen durften. Was aber in allen Projekten erwähnt wurde, war die Wasserknappheit. Noch immer ist das Land von einer langandauernden Hitze- und Trockenperiode betroffen, welche grosse Nöte wie Hunger, Lebensmittelknappheit und Teuerung hervorruft. Bitte betet doch mit uns für baldigen Regen, damit wieder genügend Nahrungsmittel angebaut werden können, das Nutztiersterben eine Ende hat und die Menschen wieder aufatmen können. Vielen Dank.


Danach folgten einige wenige Tage in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, wo wir nochmals an einigen Sitzungen teilnahmen, Freunde besuchten und letzte Einkäufe tätigten. Mit vielen Grüssen und Geschenken traten wir dann den Flug in die Heimat an. Müde aber glücklich nahmen wir unser Haus, unser eigenes Bett und die Badewanne wieder in Beschlag=). Nur ein Koffer wollte lieber noch ein wenig in Brüssel bleiben... er wird uns hoffentlich in den nächsten Tagen erreichen.

Wenn wir auf die Reise zurückschauen, werden wir mit Dankbarkeit erfüllt für all das, was wir gemeinsam als Familie erleben durften. Natürlich sind uns da und dort auch Schwierigkeiten begegnet. Für die Kinder war es nicht so einfach, dass wir so viele verschiedene Projekte besuchten. Kaum hatten sie sich an einen neuen Ort, die vielen neuen Gesichter und an unser uns zugeteiltes Zimmer gewöhnt, mussten sie sich auch schon wieder verabschieden und sich auf das nächste Reiseziel einstellen. So waren auch neu gewonnene Freundschaften immer nur von kurzer Dauer. Zudem kam es auch immer wieder einmal vor, dass die Kinder das Essen nicht so gut vertrugen und sie nachts erbrechen mussten oder Durchfall hatten. Gross gewundert hat uns dies zwar eigentlich nicht, denn insbesondere unser Kleine hatte wohl auch öfter etwas im Mund was nicht dafür gedacht gewesen wäre =). Abends war er vom Spielen jeweils fast so braun wie seine Spielkameraden, strahlte aber über das ganze Gesicht.


Doch wir sind so dankbar, dass wir im grossen Ganzen bewahrt und beschützt geblieben sind und die Zeit für uns alle eine Bereicherung sein durfte. Ob sich unser bald zweijährige Sohn später noch an diese Reise erinnern wird, wissen wir nicht. Für unsere dreijährige Tochter, die seit bald einem Jahr fragt, wann sie jetzt endlich auch einmal nach Kenia reisen darf, war es aber sicher eine unvergessliche und prägende Zeit. Ihre vielen, vielen Fragen zu Kenia, der Arbeit von GOA und den Erlebnissen unserer Reise werden uns bestimmt noch eine Weile begleiten=).

Herzlichen Dank für euer Mittragen und Mitverfolgen unserer Reise als Familie. Schaut doch weiterhin auf unserem Blog vorbei! In Kürze gibt es weitere Geschichten und Erlebnisse von uns sowie von weiteren aktuellen Kenia-BesucherInnen zu lesen. Bis bald!
Eure Rebekka mit Familie