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FREUDIGES WIEDERSEHEN NACH 6 JAHREN

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Wie eine Patin das Wiedersehen mit ihrem Patenkind erlebt hat.

Mein Name ist Judith und ich hatte im Jahr 2015 die wunderbare Möglichkeit für 3 Monate mit GOA nach Kenia ins Waisenhaus Kieni West zu gehen. Diese 3 Monate haben mich geprägt und ein Teil meines Herzens ist in Kenia geblieben.

Ein kurzer Besuch meiner Kieni-West-Freunde habe ich bereits im folgenden Jahr unternommen, aber es waren leider nur kurze zwei Wochen, die viel zu schnell vergingen.

Dann vergingen sechs lange Jahre, ohne dass ich nach Kenia zurückkehren konnte. Ich war zuerst noch berufstätig und wurde im Mai 2021 dann Mami.

Mein tiefster Wunsch war es jedoch in all den Jahren, wieder nach Kenia zu reisen, um meinem Mann und nun auch meiner Tochter zu zeigen, wo ich damals war und wofür mein Herz so brennt.

Nun ist es allerdings nicht ganz einfach, mit einem Kleinkind nach Afrika zu reisen. Man muss einiges organisieren und es kostete uns auch einiges an Mut und Gelassenheit. Aber wir haben es gewagt und sassen am 23. Juli 2022 schliesslich voller Aufregung und Vorfreude im Flugzeug. Zielort: Nairobi.

Die Reise verlief super und unsere Tochter machte alles sehr gut mit. Das hatte ich mir wirklich schwieriger und anstrengender vorgestellt.

Von Nairobi ging es dann per Auto weiter zu unserem Zuhause für die nächsten Wochen: ein Gästehaus in der Nähe des Waisenhauses Kieni West, welches von Petra, einer ausgewanderten Deutschen, betrieben wird. Ich hatte sie schon bei meinem ersten Aufenthalt im Jahr 2015 kennengelernt und war überzeugt, dass ihr Gästehaus für unsere Familie eine ideale Basis war, um die Kinder in Kieni zu besuchen und um gleichzeitig auch ein wenig Ferien zu machen.

Wir genossen die Zeit in Kenia sehr und konnten die mir liebgewonnenen Kinder im Waisenhaus Kieni West mehrmals besuchen. Besondere Freude hatten diese natürlich an unserer kleinen Tochter =).

Die grösste Überraschung stand uns aber noch bevor: Ich wollte mein Patenmädchen Jecinta wieder treffen, die mich in all den Jahren so vermisst hatte und die bereits nicht mehr in Kieni West wohnt, da sie in einer Berufsausbildung ist. Wir hatten ihr nicht gesagt, dass wir nach Kenia reisten, und so wusste sie von all dem nichts. Ihr wurde gesagt, sie solle zu Petra kommen, um dort ein Geschenk von mir abzuholen, das jemand dort für sie deponiert hatte. Als Jecinta dann aufkreuzte und mich erblickte, konnte sie ihren Augen nicht trauen und umarmte mich lang und innig. Ich konnte nicht deuten, ob sie lachte oder weinte, aber auf jeden Fall flossen viele Freudentränen!

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Unser Patenkind Jecinta mit unserer kleinen Tochter

Wir verbrachten noch einige Stunden mit Jecinta, sie lernte meine Familie kennen und wir unterhielten uns bei einer Tasse kenianischem Chai-Tee. Was für ein wunderbares Wiedersehen und was für ein tolles Geschenk, wenn man ein Patenkind in Kenia über so viele Jahre hinweg begleiten darf.

In meinem Herz hat Jecinta ihren festen Platz und ich bin in der Gewissheit wieder zurück in die Schweiz geflogen, dass es ihr gut geht und dass wir stets verbunden bleiben. Ich werde die Zeit in Kenia nicht vergessen und bin dankbar für diese tollen Familienferien.