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GOA IN OSTAFRIKA

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Das Jahresthema von GOA Kenya ist es, Grenzen zu überwinden. Das hat für David Thagana, Gründer von GOA Kenya, nicht nur symbolischen Charakter. Er verbrachte die ersten 25 Tage dieses Jahres in Uganda, im Südsudan und im Kongo.

In vielen Ländern Ostafrikas gibt es unterdessen Niederlassungen von GOA und gute Beziehungen zu lokalen Gemeinden und Organisationen. Immer wieder wird David Thagana eingeladen, die Länder und die dort entstehenden GOA-Projekte zu besuchen, die Menschen zu ermutigen und mit ihnen Gemeinschaft zu haben. Da David das Jahr 2022 unter das Motto "Grenzen überwinden" stellte, war er auch bereit, aus seiner Komfortzone in Kenia hinauszugehen, die Grenzen buchstäblich zu überwinden und im Januar eine Reise in einige andere ostafrikanische Länder zu unternehmen. Mit ihm zusammen reisten sein Sohn Timothy und die Amerikanerin Joy, Gründerin des Leiterschaftsseminars ILI (International Leadership Institute), die schon lange mit David zusammenarbeitet.

In Uganda angekommen, führten sie zuerst ein christliches ILI-Seminar für Menschen in Führungspositionen durch, welches die Teilnehmer ermutigt und befähigt, Verantwortung in ihrer Gesellschaft zu übernehmen und in ihr eigenes Volk zu investieren. Für diesen einwöchigen Kurs, den es weltweit gibt, ist David in ganz Ostafrika verantwortlich. Das Ziel ist es, Menschen zu helfen, ihre Berufung und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und ihre Aufgaben wahrzunehmen, die Gott ihnen da, wo sie hingestellt sind, gegeben hat. Die geschulte Gruppe verliess das Seminar sehr inspiriert und mit vielen Visionen für ihre Nation. David besuchte zusammen mit dem GOA-Leiter in Uganda ebenfalls eine Frauengruppe in einem Flüchtlingslager, die GOA auch schon durch kleine Mikrokredite unterstützt hat. Die Frauen waren sehr dankbar und wurden durch Davids Worte so berührt, dass sie ihm sogar extra ein Hemd schneidern liessen, das sie ihm feierlich überreichten.

Im Südsudan, wo schon ein kleines GOA-Team wartete, wurde ebenfalls ein Leiterschaftsseminar angeboten, welches eine so grosse Nachfrage hatte, dass die Räumlichkeiten kaum ausreichten. Sogar Abgeordnete der Regierung nahmen teil. Südsudan ist ein von Krieg gezeichnetes Land, was für David und sein Team bereits an der Grenze ersichtlich war. Die Behörden sind sehr korrupt und das Reisen gestaltet sich schwierig – ist doch beispielsweise die Landebahn für Flugzeuge nicht mehr intakt. Trotzdem war die Zeit im Südsudan sehr wertvoll und berührend. GOA wurde hier bereits vor 11 Jahren als Organisation registriert, musste seine Registrierung jedoch bereits einige Jahre darauf wiederholen, da die Regierung gewechselt hatte. Jetzt ist GOA aber offiziell im Südsudan anerkannt. Eine der Grenzen, die GOA dieses Jahr überwinden möchte, ist es nun, in diese wachsende Arbeit in diesem Land zu investieren, da es dort kaum ähnliche Hilfswerke gibt.

David in Ostafrika unterwegs

GOA Kongo besteht schon seit mehreren Jahren. Geleitet wird die Organisation von Pastor Valery, der ein grosses Herz für die Menschen in seinem Land und für Gott hat. Er hat einen Teil seines privaten Grundstücks an GOA vermacht, um dort eine Gemeinde aufzubauen. Valery und seine Familie haben viele Pflegekinder bei sich aufgenommen, welche kein Zuhause mehr haben, und so gehört es auch zu ihrer Vision, in den Gemeinderäumlichkeiten Platz für Kinder ohne Heimat zu schaffen.

Valery leitete ein Leiterschaftstraining und besuchte viele verschiedene Menschengruppen, die GOA Kongo auf dem Herzen hat. Eine davon sind die ausgestossenen, kleinwüchsigen Pigmäen – ein Stamm, der ursprünglich in den Wäldern lebte und dann in die Zivilisation kam, aber dort nicht akzeptiert wird. Ihre Kinder können nicht zur Schule gehen, die Familien sind arm und leben zurückgezogen. GOAs Vision besteht darin, dass jeder Mensch einen Wert hat, und so möchten die Mitarbeiter in Zukunft ihren Teil dazu beitragen, dass solche Minderheiten ebenfalls Zugang zu Gemeinden, Schulen, Wasser und weiteren Lebensgrundlagen erhalten.

Während seinem Besuch im Kongo erhielt David mit dem lokalen Team zusammen eine Möglichkeit, eines der grössten Gefängnisse im Land zu besuchen, welches 3300 Insassen beherbergt. Dort durften sie die Menschen ermutigen und für sie beten. Es war eine Herausforderung, in so viele hoffnungslose Gesichter zu blicken und die erbärmlichen Lebensbedingungen mitanzusehen. Aber sie durften ein Lichtblick im Leben dieser Gefangenen sein. Die Gefängnisleitung hat David und sein Team eingeladen, so bald als möglich zurückzukehren um das ganze Gefängnispersonal mit der von GOA angebotenen Leiterschaftsausbildung zu schulen.

Nun ist das Team wieder zurück in Nairobi. Aber die Erlebnisse der letzten Wochen sind nicht spurlos an David vorbeigegangen. Flüchtlinge, Gefangene, Ausgestossene, Menschen ohne Perspektive – aber auch die vielen ausgebildeten Leiter, die etwas an der Situation in ihren Ländern ändern wollen und dazu noch mehr Unterstützung brauchen.

Für David ist klar, dass es nicht darum geht, während einer Reise von einigen Tagen die Grenzen des Landes zu überwinden. Er hat gesehen, wie viel Arbeit es in den Nationen Ostafrikas noch gibt, und er wünscht sich, dass GOA in Zukunft nicht nur innerhalb der kenianischen Grenzen, sondern auch weit darüber hinaus Hoffnung bringen darf.