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JAHRESRÜCKBLICK AUS DEN WAISENHÄUSERN

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Liebe Freunde, Wenn es auf das neue Jahr zugeht, blickt man gerne auf die vergangenen Monate zurück um Wunder zu feiern und für Freudiges zu danken. Esther Muchiri, die Verantwortliche für alle acht GOA-Waisenhäuser in Kenia, hat für uns einen Jahresrückblick aus den Waisenhäusern zusammengestellt um uns an den Erfolgen des Jahres teilhaben zu lassen. Hier eine Zusammenfassung:
KINDER Wir durften das ganze Jahr für über 300 Kinder sorgen. 46 neue Kinder wurden neu in die Waisenhäuser aufgenommen und durften so ein Zuhause finden. Die Abschlussnoten der Primarschüler fielen im Schnitt besser aus als in den vergangenen Jahren, und 14 Kinder kamen in die Sekundarschule. Keines unserer Kinder war aus finanziellen Gründen verhindert, eine Schule zu besuchen. Die eigenen GOA-Schulen konnten sogar eine Schulreise für alle Kinder organisieren, welche sehr geschätzt wurde. Ein Beispiel eines veränderten Lebens ist die Geschichte von Simon Mwangi. Als er im März zu GOA kam, war er sehr krank und wurde als erstes für zwei Wochen ins Spital eingeliefert. Er wog damals 18 kg. Jetzt, im Dezember, ist Simon gesund und wiegt über 30 kg. Die wichtigsten Grundbedürfnisse der Kinder konnten gedeckt werden. In Tumaini erhielten die Kinder beispielsweise warme Kleider, Gummistiefel und Schuluniformen. Die Betten wurden in einigen Waisenhäusern mit Moltonbezügen ausgestattet. Ab und zu wurden Festessen ermöglicht, welche von den Kindern sehr geschätzt wurden. In allen Waisenhäusern konnten die Kinder auch viel mithelfen und dazulernen: In CCRC gruben die Kinder zum ersten Mal einen Teil des Geländes zu Gemüsebeeten um, in Beat the Drum lernten die Kinder, wie man Tomaten richtig wässert, und in Kieni West wurden Gruppen von Kindern gebildet, die für verschiedene Tiere oder Arbeiten zuständig sind. Ebenso werden die Kinder beim Zubereiten von Mahlzeiten – besonders vom Lieblingsessen der Kinder (Fladenbrot) – oft eingebunden. Auch in der Freizeit gab es viel zu erleben. Die Kinder von Kieni und CCRC konnten am nationalen Unihockeyturnier mitspielen und die Kinder von Beat the Drum durften mit einer Sponsorengruppe einen Ausflug geniessen und eine Talentshow veranstalten. Zudem durften alle am Kinder- oder Jugendlager teilnehmen, wo sie viel Spass, Sport und Gemeinschaft erlebten.
SELBSTVERSORGUNG Auch im Bereich der Selbstversorgung durften die Waisenhäuser auf Eigeninitiative viel erreichen. Hier einige Beispiele: In Beat the Drum konnten eine Mauer sowie ein Damm gebaut werden um Wasser zu sammeln und so ein Gewächshaus mit Tomaten und Früchten zu bewässern. Zudem konnte Land gepachet werden um Mais und Kuhfutter anzubauen. 210 Heuballen konnten für die Trockenzeit in einem neuen Lagerhaus aufbewahrt werden. Die Kühe geben mehr als genügend Milch und das meiste Gemüse, welches verzehrt wird, stammt aus dem eigenen Garten. In Rehema konnten zu Beginn des Jahre 15 grosse Säcke mit Mais geerntet werden, was dem Waisenhaus durch das Jahr half. Auch jetzt im Dezember wurde bereits wieder Mais geerntet, welcher für das nächste Jahr ausreichen dürfte. Auch Kartoffeln und Gemüse konnten angebaut werden. Heu für die Kühe konnte genügend getrocknet werden und so dürfte genügend Milch für Eigenbedarf und Verkauf vorhanden sein. Eier von den Hühnern und Fische aus dem Fischteich haben eine sehr abwechslungsreiche Ernährung der Kinder ermöglicht. In CCRC wurde ein Bewässerungssystem eingeführt, welches es ermöglicht, auch in der Trockenzeit Gemüse und Früchte zu ernten. Das Gemüse wächst in Säcken, wodurch es wenig Wasser braucht. Dank den neuen Solarpannels kann das Wasser mit einer Pumpe aus dem Brunnen geholt werden und die Kinder müssen es nicht mehr in stundenlanger Arbeit aus dem Brunnen ziehen. Auch ein grosser Wassertank wurde installiert um Wasser aufzubewahren. Dank den Hühnern gibt es regelmässig Eier, und ab und zu steht eine Ziege auf dem Speiseplan. In Tumaini wurden 21 Säcke Mais geerntet und es gab viele Zwiebeln und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Kühe geben Milch und können sich vom Anbau des Waisenhauses ernähren. Auch in Kieni West gibt es Hühner, Ziegen, Früchte und Gemüse. Die Mitarbeiter konnten zudem ein Landwirtschaftstraining auf einer nahe gelegenen Showfarm absolvieren um mehr über die Nutzung ihres Landes zu lernen. So werden in Zukunft noch grössere Fortschritte erwartet. Zudem war es möglich, ein Tor zu installieren und den Schulweg der Kinder zu auszubessern, sodass diese jetzt auch bei Regen alleine zur Schule gehen können. In Strong Tower konnten Bohnen, Gemüse und Mais geerntet werden, und eine Kuh wurde gekauft. Der Schafstall ist fertig gebaut und bald werden Schafe erwartet. Einige Hühner tragen mit ihren Eiern zu Abwechslung auf dem Menuplan bei. Ein neuer Zaun soll helfen, die Tiere besser zu beaufsichtigen, und aussen an den Schlafräumen wurden Blumenrabatten gepflanzt. Rhema zog auf ein anderes Land um und stellte dort die vorherigen Gebäude wieder her. Das Land ist etwas grösser als das vorhergehende und erlaubt es nun, eigene Kartoffeln und Kohl anzupflanzen.
FORTSCHRITT Auch dieses Jahr wurde in den Projekten gebaut. Die Schlafräume in CCRC wurden im Juli eingeweiht. In Strong Tower gab es neue Toiletten und in Rehema eine neue Küche. Zwei Sekundarschulzimmer konnten zudem ganz fertiggestellt werden. Der Aufenthaltsraum in Kieni befindet sich noch im Bau. Auch die lokale Bevölkerung hat sich immer wieder am Erfolg der Waisenhäuser beteiligt. So pflanzte eine Landwirtschaftsinstitution Früchte in vier Waisenhäusern und sponserte ein Bewässerungssystem für CCRC. Eine Frauengruppe besuchte Beat the Drum und half mit beim Waschen, Kochen und Spielen. Esther, die Leiterin der Waisenhäuser, lud alle Kinder von CCRC zu einem Mittagessen zu sich nach Hause ein. Tumaini und Beat the Drum erhielten für einige Schüler Unterstützung für das Schulgeld von der regionalen Regierungsvertretung. Ausserdem wurden Kleider und Esswaren von Nachbarn und Freunden in die Waisenhäuser gebracht. Wichtig waren auch die Weiterbildungen und Treffen, welche Esther veranstaltete. Im März trafen sich alle Waisenhausleiter zu einer Schulung, und auch die Mitarbeiter aus Strong Tower sowie die Mitarbeiter aus Tumaini hatten eine Teamzusammenkunft. Es wurden bessere Finanzsysteme in den Waisenhäusern eingeführt, wodurch die Ausgaben transparenter ausgewiesen werden können und jedes Waisenhaus mit einem Budget arbeitet. Die Mahlzeiten wurden überdacht und nach Bedarf und Möglichkeiten ergänzt. Die Jugendlichen aus den Waisenhäusern, die bereits ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben, haben sich in Gruppen zusammengeschlossen und treffen sich regelmässig um die Kinder in den Waisenhäusern zu besuchen, Sachen mitzubringen und ihnen als grosse Geschwister ein Vorbild zu sein. So tragen auch sie zu einer positiven Entwicklung der Waisenhäuser bei.
Es ist einfach wunderbar, was dank eurer Unterstützung alles in den Waisenhäusern wahr werden durfte. Vielen herzlichen Dank und vergelt's euch Gott! Wir wünschen euch für das neue Jahr viel Freude und Segen, Gesundheit und unvergessliche Momente. Mit lieben Grüssen, eure Rebekka