PATENREISE 2018 II: ÜBERWÄLTIGENDE GASTFREUNDSCHAFT
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Liebe Freunde,
in diesem Blog schildert euch Caroline ihre ersten Eindrücke, Erlebnisse und Begebenheiten der Patenreise:
Endlich sind wir alle in Kenia angekommen. Die Türen von Bishop David Thagana und seiner Frau Joyce stehen weit offen und geben der afrikanischen Gastfreundschaft und Liebe für die Mitmenschen lautstark Ausdruck. Es braucht daher gar nicht lange, bis die Menschen hier uns ans Herz wachsen. Ihre Dankbarkeit und Offenheit, wie schnell sie uns in ihre Wohnung einladen, überwältigt uns.
So durften wir nach dem etwas längeren Gottesdienst am Sonntagmorgen (etwa vier oder fünf Stunden) zwei Familien zu Hause besuchen. Beim ersten Besuch waren wir sogar Ehrengäste am Geburtstagsfest des 14-jährigen Sohnes und durften uns einmal mehr an einem Schlemmerbuffet erfreuen. Es erstaunte uns, wie rasch wir sehr offene, ehrliche und spannende Gespräche mit Einheimischen führen konnten. Der zweite Besuch führte uns zu einer alleinerziehenden Mutter einer 5-jährigen Tochter, die jedoch noch sechs Adoptivkinder zu ihrer Familie zählt. Eine Frau mit einem riesigen Herz, die den einsamen Kindern Hoffnung und ein neues Zuhause gibt, wo auch sie Liebe erfahren dürfen und darin ermutigt werden, dass Gott Grossartiges mit ihnen vorhat. Als wir sahen, wie bescheiden sie leben, entschieden wir spontan, ihnen am nächsten Tag Kleider für die Kinder vorbeizubringen. Die leuchtenden Kinderaugen, wenn man mit ihnen Zeit verbringt oder ihnen eine Süssigkeit aushändigt, sind einfach unbezahlbar. Bereits heute hat das Gewicht unserer Koffer abgenommen, aber im Gegenzug werden unsere Herzen überschwemmt mit Eindrücken und einzigartigen Begegnungen mit Kindern und Familien von GOA-Projekten. Bei jeder Verabschiedung von Besuchen sagen wir wirklich von Herzen: "Wir schätzen eure Grosszügigkeit und Offenheit sehr. Ihr habt uns mit so viel Liebe aufgenommen. Gottes Segen sei mit euch und eurer Familie.“
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Beim Schulbesuch am Montag rannten uns die SchülerInnen und LehrerInnen regelrecht entgegen, sobald sie uns erblickt hatten. Aber natürlich durften eine offizielle Begrüssung des Schuldirektors und das Vorstellen der einzelnen Klassen auch nicht fehlen. Dabei konnten die SchülerInnen es nicht lassen, Trauben um uns zu bilden und zu versuchen, einen Platz ganz nahe bei uns zu ergattern, um uns an den Händen halten zu können. Wir spürten richtig, wie sich die Kinder wohl fühlten und ihre Augen vor Freude strahlten. Diesen Platz waren sie auch nicht so leicht bereit aufzugeben, selbst wenn sie einen grossen Kreis um uns bilden mussten. Auf dem Schulhof verging die Zeit wie im Fluge: Verschiedenste Spiele wurden von den Kindern und LehrerInnen angefangen: Klatschen, Tanzen und fröhliches Gelächter erfüllten die GOA-Schule in Nairobi. Die Neugierde trieb uns schliesslich auch in die Klassenräumlichkeiten, wo viel praktisches und nützliches Wissen vermittelt wird, wie die Plakate verraten: über Landnutzung, kenianische Wetterphänomene und afrikanische Tiere, um nur ein paar wenige Themen zu erwähnen.
Während diesen wenigen, aber sehr erlebnisreichen Tagen ist es uns auch wichtig, die Kultur kennenzulernen. So haben wir uns heute per Matatus fortbewegt, also in Kleinbussen mit 14 Sitzplätzen – doch ganz anders als in der Schweiz zählt hier die Fahrt etwa 26 Personen, also so richtig gemütlich zwischen Bank und Gang. Um den Bus zu überfüllen, hat sicher die Werbung des Fahrers auch mitgeholfen, der mit der Erwähnung der weissen Fahrgästen noch weitere neugierige Passagiere anlockte! Die Fahrt selbst kostet weniger als einen Franken – und aufgrund der Strassenzustände kriegt man eine "Schlagmassage" gleich noch gratis hinzu :-). Ein etwas ruhigeres Highlight hingegen ist die kenianische Teekultur: Wo auch immer wir hinkommen, steht Tee shcon für uns bereit. Zubereitet wird er aus einem Gemisch von aufgekochtem Wasser und Milch mit Gewürzen, ist also eine Art Chai-Tee.
Ist man einmal hier, merkt man, wie sich GOA voll dafür einsetzt, Kindern eine Hoffnung und ein Leben zu schenken, und das im Vertrauen und Glauben, dass Gott sie haben und gebrauchen möchte. Das spürt man nicht nur, wenn man Projekte besucht, sondern auch an der Atmosphäre im GOA-Hauptsitz und in Gesprächen mit den LeiterInnen. Es ist eindrücklich zu sehen, wie visionär sie sind und wie sie Schritt für Schritt vorwärts gehen, um den Bedürfnissen der Einwohner zu begegnen und Menschen zu befähigen, in ihrem Leben Träume zu verwirklichen; wie sie ihnen trotz all den Herausforderungen Möglichkeiten geben, sich zu entfalten. Jetzt sind wir gespannt auf die kommenden Tage, an denen wir unsere Patenkinder treffen und mit ihnen Zeit verbringen dürfen.
Herzliche Grüsse aus Kenia,
eure Caroline und Patenreisegruppe