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WAHLEN IN KENIA – DAS LAND HÄLT DEN ATEM AN

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Liebe Freunde, heute hält Kenia seinen Atem an. Auf den Marktplätzen, wo sonst reges Treiben herrscht, ist es still geworden. Die meisten Shops haben hier in einem Vorort von Nairobi schon vor Tagen ihre Läden dicht gemacht. Die Menschen zieht es aufs Land, zurück zu ihren Wurzeln und Familien. In den Supermärkten wurden bis gestern Hamstereinkäufe getätigt. Denn am heutigen Wahltag steht ein ganzes Land still. Zwar hoffen alle, dass das Leben bereits morgen wieder den gewohnten Gang nehmen wird. Aber Präsidentschaftswahlen in Kenia wecken immer wieder die Erinnerungen an jene Wahlen vor zehn Jahren, die in einem Bürgerkrieg mit hunderten von Toten und über einer halben Million Vertriebenen geendet haben. Kenia darf nicht noch einmal brennen, da sind sich eigentlich alle Kenianer und ausnahmsweise auch die beiden Bewerber für das Amt des Präsidenten einig. Doch die Reaktion der Menschen hier zeigt, dass man den Friedensparolen nicht so recht Glauben schenken will. [gallery type="slideshow" size="large" ids="10979,10980,10978,10977"] GOA hat in Zusammenarbeit mit anderen Hilfswerken und Kirchen in den letzten Monaten viel Aufwand betrieben, um die Kenianer bestmöglich auf die Wahlen vorzubereiten. Sie wurden über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt, ihnen wurde das Wahlsystem näher gebracht und es wurde ihnen immer wieder in Erinnerung gerufen, den Frieden zu wahren. David Thagana, Gründer von GOA Kenya, blickt den Wahlen optimistisch entgegen, „denn noch nie waren die Menschen so gut auf Wahlen vorbereitet wie auf diese.“ Die Wahllokale haben um sechs Uhr morgens ihre Türen geöffnet. Bis jetzt ist alles ruhig und friedlich abgelaufen. Doch entscheidend wird sein, wie der unterlegene Präsidentschaftskandidat mit seiner Niederlage umgehen wird. Genau dies bereitet David noch etwas Bauchweh: „Die Menschen sind zwar besser vorbereitet, aber noch nie wurde für einen Wahlkampf auf beiden Seiten so viel Aufwand betrieben und nie zuvor wurden so viele Ressourcen eingesetzt. An diesem Punkt sich eine Niederlage einzugestehen, diese zu akzeptieren und die richtigen Worte an die eigenen Anhänger zu finden, dürfte keinem der beiden leicht fallen. Zumal ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet wird.“ Gerne dürft ihr die Kenianer in ihrem Hoffen, Bibbern und Beten für Frieden im Land unterstützen. Herzliche Grüsse aus Kenia, Matthias