ZWEI DRINGENDE ANLIEGEN…
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Liebe Freunde
Ich hoffe, ihr hattet ein gemütliches, sonniges Wochenende in der Schweiz?
Ich bin am Donnerstagabend gut in Nairobi angekommen und danke euch für all eure lieben SMS und Mails. Ich habe bereits drei ereignisreiche Tage hinter mir und durfte viel Schönes erleben, liebe Freunde wiedertreffen und einiges auf die Beine stellen. Leider gibt es auch weniger Erfreuliches zu berichten und deshalb habe ich zwei dringende Anliegen und bitte euch um Gebet:
1. POLITISCHE SITUATION
Morgen ist ein extrem kritischer Tag für Kenia. Was in der Schweiz in den Medien über Kenia berichtet wird, sind die Anschläge der islamistischen Organisation Al Shabab. Doch in Wirklichkeit bewegt momentan etwas ganz anderes die kenianische Bevölkerung.
Die Anführer der Partei CORD, welche die Wahlen im 2013 verloren hat, planen morgen eine Demonstration im grössten Stadtpark Nairobis, wo sie zu ihren Anhängern sprechen werden um sie zu überzeugen, dass auch ihre Partei in der amtierenden Regierung etwas zu sagen haben müsse. Sie fordern einen Dialog mit der Regierung heraus, in welchem sie mitbestimmen dürfen. Für dieses Treffen haben sie sich einen historischen Tag ausgesucht: Den Tag „Saba Saba (Siebter Siebter)“. Dies ist ein Erinnerungstag an den 7.7. des Jahres 1990, an welchem es in Kenia zum ersten Mal erlaubt war, verschiedene Parteien zu gründen. Nun soll dieser Tag dazu missbraucht werden, die Bevölkerung gegeneinander aufzuhetzen. Die Lager sind gespalten, die Stimmung angespannt, die Vorratskammern gefüllt, für jeden Fall gewappnet. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich das Szenario des Bürgerkrieges von 2007 nicht wiederholt. Leute aus den Slums wurden bezahlt, um morgen Steine zu werfen und Unruhe zu stiften, aber noch ist nichts entschieden. Bitte betet mit uns für einen friedlichen Ausgang des morgigen Tages.
2. ROBERTS KRANKHEIT
Unser kenianischer Buchhalter Robert (32) ist noch immer sehr krank. Ich habe ihn heute Nachmittag mit einem GOA-Team besucht und mir kamen die Tränen als ich ihn sah. Er ist bereits seit drei Monaten arbeitsunfähig und hat zum dritten Mal in seinem Leben widerholt eine Krankheit, die niemand erklären kann. Die Ärzte haben aufgegeben und versuchen einfach alle Medikamente die noch nicht ausprobiert wurden. Robert leidet an offenen, runden Stellen, die an seinem Bauch und Rücken erscheinen, tief bis ins Fleisch reichen und unablässlig bluten. Er beschreibt die Krankheit folgendermassen:
„Zuerst fühlt es sich an, als würde mir jemand unter der Haut ein Feuer anzünden. Dann bilden sich runde Flecken und innert wenigen Stunden und ich kann dabei zusehen, wie die Haut sich öffnet. Die Schmerzen sind oft so unerträglich, dass ich nicht schlafen kann und oft wird mir schlecht und schwindelig. Heute ist eine Rekordzahl an neuer offener Flecken erschienen: 34 an der Zahl. Ich wurde schon in verschiedensten Spitälern behandelt, habe alle Tests gemacht und über 20 verschiedene Medikamentenkocktails verabreicht bekommen… Menschlich sind wir an unserem Ende angekommen, jetzt kann nur noch Gott helfen."
Auch Roberts Frau hat es nicht leicht. Neben der Pflege von Robert schaut sie dem 3-jährigen, gemeinsamen Jungen Mohoro und der Mutter von Robert, welche mit nur 50 Jahren an schwerem Alzheimer erkrankte und nicht alleine gelassen werden kann. Die Familie braucht unsere Gebete und unser Mittragen.
Bitte, bitte betet mit uns für Frieden in Kenia und für unseren Freund Robert!
Herzlichen Dank und ich wünsche euch aus Nairobi eine gute Nacht!
Eure Rebekka