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KENIANISCHES RECYCLING

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Liebe Freunde, Die Schweiz ist Weltmeister im Recycling. Vielerorts wird Abfall fein säuberlich getrennt, aufbereitet und wiederverwertet. So wirken Müllhalden und das oft rücksichtslose Wegwerfen von Abfall, wie man es in Kenia antrifft, auf einen Schweizer mehr als nur befremdend. Doch auf einen zweiten Blick merkt man, dass auch in Kenia vieles wiederverwertet wird, aber einfach ganz anders, als wir es in der Schweiz gewohnt sind. Hier einige Beispiele, denen ich in den letzten Wochen in unseren Waisenhäusern begegnet bin: Im Waisenhaus Kieni West durfte ich beim Bau von neuen Ziegenställen mithelfen. Diese errichteten wir aus Holzbrettern, Wellblech und Schuhen. Ja, Sie haben richtigen gelesen, Schuhen. Wo ein Schweizer zum Befestigen einer Tür zu einem Scharnier greifen würde, da kamen bei uns alte Schuhe oder Flipflops zum Einsatz. Natürlich werden auch in Kenia Scharniere verwendet, doch wo gerade keine zur Hand sind, so tun es auch ein Paar alte Schuhe. Kreatives Recycling, nicht wahr? [gallery type="rectangular" size="medium" ids="9725,9726"] Im Waisenhaus Rehema steht seit einigen Jahren ein reparaturfälliges Auto herum. Gut möglich, dass dieses Auto in der Schweiz schon längst den Weg auf den Schrottplatz gefunden hätte. Doch in Kenia leistet es trotz momentaner Fahruntüchtigkeit täglich einen wertvollen Dienst. Zum einen bietet es den zahlreichen Hühnern des Waisenhauses einen schattigen Unterschlupf und zum anderen sind die Aussenrückspiegel noch intakt. Gerade in dem Mädchenwaisenhaus bieten diese einen wichtigen Dienst, der gerne und oft in Anspruch genommen wird. Alte Autoreifen sind in Kenia sehr beliebt. So geht das Leben eines Autopneus nach dem Ruhestand oft auf einem Kinderspielplatz weiter. In Rehema bin ich jedoch noch auf einen anderen Verwendungszweck gestossen. Hier wurde ein Pneu eines Lasters aufgeschnitten und fungiert nun als Tränke für die Kühe. [gallery type="rectangular" size="medium" ids="9729"] Es ist toll zu sehen, wie Mitarbeiter und Kinder aus den verfügbaren Ressourcen das Maximum herausholen und Wiederverwendungsmöglichkeiten sehen für Dinge, die bei uns schon längst im Müll gelandet wären. Herzliche Grüsse Matthias